Die Asiatische Hornisse

Zum Thema „Asiatische Hornisse“ gibt es aktuell die folgenden Artikel/Seiten auf unserer Webseite:
Die asiatische Hornisse, Die asiatische Hornisse in Hessen, Die asiatische Hornisse in Frankreich und Asiatische Hornisse in Nidderau-Windecken.
Die Artikel dürfen (unter Verweis der Erstveröffentlichung bei uns) gerne weiterverwendet werden.

Asiatische Hornisse (by Gilles San Martin, cc-by-sa-2.0)

Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina), ursprünglich aus Südostasien, wird nun auch bei uns in Hessen immer mehr zu einem Problem.

Seit ihrer unabsichtlichen Einführung in Frankreich, vermutlich durch Importe von Keramik aus China im Jahr 2004, hat sich diese invasive Art schnell verbreitet und stellt nun auch bei uns eine Bedrohung für die Landwirtschaft, unsere Obstbauern, die Wildbienen und unsere Honigbienen dar.

Seit der ersten Sichtung der Asiatischen Hornisse in Hessen im Jahr 2017 verbreiten sich die Nester dieser Hornissenart immer mehr.
Dies wird grade durch signifikanten Anstieg an Sichtungen in Hessen deutlich. Wurden zwischen 2019 und 2022 lediglich 61 Sichtungen/Meldungen der Asiatischen Hornisse verifiziert, so sind im vergangene Jahr (2023) doch 871 Meldungen verifiziert, darunter 150 Nester (Quelle: HLNUG). Dies zeigt den signifikanten Anstieg in der Population der asiatischen Hornisse deutlich.

Die Guten …

Unsere heimische Europäische Hornisse (Vespa crabro) spielt genau wie Hummeln und andere Wespenarten eine wichtige Rolle in unserem Ökosystem.
Dies gilt selbst für die als lästige empfundene Gemeine Wespe ( Vespula vulgaris), die wir immer wieder an unserem Frühstückstisch oder Kuchen sehen.

Alle diese Arten tragen zur Bestäubung bei, indem sie (nicht nur) Nektar von Blüten sammeln und diese so bestäuben. Wepsen und Hornissen sind auch Schädlingsbekämpfer, indem sie andere Insekten, wie Fliegen und Schädlinge, fangen und so helfen, deren Populationen zu kontrollieren.

Unsere Europäische Hornisse, Hummeln und verschiedene Wespenarten sind daher bei uns streng geschützt und dürfen nur mit Genehmigung der unteren Naturschutzbehörden (Kreisamt) entfernt werden.

Die „Invasoren“ …

Wildbienen und Honigbienen sind die Hauptopfer der Asiatischen Hornisse, die hierdurch das ökologische Gleichgewicht in unseren Regionen gefährdet.

Die Asiatische Hornisse benötigt pro Saison zwischen acht und zwölf Kilo Insekten und schädigt so die gesamte Biodiversität und insbesondere die Wild- und Honigbienen-Populationen massiv.

Wildbienen, die bereits durch den Verlust ihres Lebensraums und den Einsatz von Pestiziden bedroht sind, stehen durch die zusätzliche Belastung vor noch größeren Herausforderungen. Ihr Rückgang hat weitreichende Folgen für die Biodiversität und die Stabilität von Ökosystemen.
Unsere Honigbienen machen grade im Spätherbst, wenn es sonst kaum noch andere Insekten gibt, einen bedeutenden Teil ihrer Nahrung aus, was zu erheblichen Verlusten bei den Bienenvölkern führt.

Die Asiatische Hornisse erkennen

Die Asiatische Hornisse ist leicht zu erkennen:

Sie ist etwas kleiner als die heimische Europäische Hornisse (Vespa crabro) und zeichnet sich durch einen überwiegend schwarzen Körper mit einem breiten gelben Streifen am vierten Hinterleibssegment aus.

Die Beine sind deutlich gelb gefärbt, während die Beine unserer Europäischen Hornisse eher rotbraun sind.

Im Flug wirkt die Asiatische Hornisse lediglich schwarz. Die Europäischen Hornisse ist hingegen auch im Flug gut am gelben Hinterleib zu erkennen.

Nester

Die Asiatische Hornisse baut im Laufe des Jahres zwei Nester.

Das im Frühjahr von der Königin gebaute, etwa Handballen große Gründungsnest (Primärnest) hängt meist in Schuppen oder Sträuchern, teils aber auch in Bodennähe. Sehr beliebt sind aber auch Vogelnistkästen, Hausgiebel, Carports oder überdachte Terrassen.
Dieses Primärnest dient der Gründung und dem Heranwachsen den Hornissen-Volkes.

Die Filialnester (Sekundärnest) werden im Sommer gebaut und befinden sich meist in mehr als zehn Metern Höhe freihängend in Bäumen. Im Sekundärnest wird der Nachwuchs für das kommende Jahr gezogen.
Dies können bis zu 500 neue Königinnen sein, die dann nach der Geschlechtsreife davonfliegen und sich ein Überwinterungsquartier suchen.

Gefahren für den Menschen

Für Menschen stellen einzelne Asiatische Hornissen auf Jagd oder Futtersuche in der Regel keine größere Gefahr dar als heimische Wespen oder Hornissen. Einzelne Stiche sind zwar schmerzhaft, aber für die meisten Menschen nicht lebensbedrohlich.

Die Asiatischen Hornissen verteidigen ihr Nest schon bei der kleinsten Störung. Im Gegensatz zu unserer recht friedlichen Europäischen Hornisse, tut sie dies sehr aggressiv und mit einigen hundert Hornissen.
Ein Angriff durch mehrere hundert Hornissen kann, insbesondere bei Menschen mit Allergien gegen Insektenstiche, ernsthafte gesundheitliche Risiken bergen und bis zum Tod führen. Aber auch gesunde Menschen ohne bekannte Allergien können durch die hohe Anzahl der Stiche und das für uns Europär „ungewohnte“ Gift betroffen sein.
Daher ist bei der Entdeckung eines Hornissennestes in der Nähe von Wohngebieten Vorsicht geboten.

Auf keinen Fall sollte man daher versuchen Nester selbständig zu entfernen !!

Wie kann ich helfen ??

Jede Sichtung der Asiatischen Hornisse oder ihrer Nester soll gemeldet werden.
Es werden nur (vorzugsweise) Meldungen mit Bild bearbeitet.

Das Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) stellt auf seiner Webseite (HLNUG) eine Meldeseite hierfür bereit (siehe auch QR-Codes)

Ist der Fund verifiziert, leiten die Behörden die entsprechenden Maßnahmen ein.

Eine Meldung an die Untere Naturschutzbehörde des Kreises (oder der kreisfreien Stadt) kann die Entfernung oder andere Maßnahmen deutlich beschleunigen.

Main-Kinzig Kreis

Für den Main-Kinzig Kreis ist die Untere Naturschutzbehörde hier zu erreichen:

Kreisausschuss des Main-Kinzig-Kreises
Amt für Umwelt, Naturschutz und ländlichen Raum
Abteilung Umwelt und Naturschutz / Untere Naturschutzbehörde

Telefon  (06051) 85 – 14423 oder (06051) 85 – 15636 (für den Altkreis Hanau)
Weitere Telefonnummern unter mkk.de/buergerservice/lebenslagen_1/natur_umwelt_landwirtschaft_tierschutz

E-Mail  naturschutzbehoerde@mkk.de

HLNUG – Informationen zu Hornissen
HLNUG – Meldeportal Asiatische Hornisse

Links zum Thema: