Honig wird von unseren Bienen aus zuckerhaltigen Pflanzensäften produziert, die sie von den Pflanzen direkt (Blütennektar, Blütentracht) oder über auf Pflanzen lebenden Insekten (Honigtau) aufnehmen.
Jede Honig-Sorte kristallisiert früher oder später. Wann dies passiert, ist je nach Tracht, d.h. je nachdem, wo und von welchen Pflanzen die Bienen den Nektar gesammelt haben, unterschiedlich.
Wie wird Honig “hergestellt” ?
Unser Honig wird von unseren Bienen hergestellt.
Er wird (und darf) von uns Imkern generell nicht nachträglich bearbeitet, sondern muss so, wie er aus der Wabe geschleudert wird, in die Honig-Gläser abgefüllt werden.
Dies, und anderes, regelt die deutsche Honigverordnung (hier beim DIB, oder hier als Gesetzestext). In der Verordnung ist u.a. ganz klar geregelt, wie Honig in Deutschland produziert werden darf und was sich hier in Deutschland Honig nennen darf.
Nach der Verordnung dürfen sich (strenggenommen) die zahlreichen Rezepte für sogenannten “Löwenzahn-Honig” auch gar nicht Honig nennen. Denn Honig ist immer von Bienen “produziert” und ist (hier in D) nie nachträglich behandelt.
Frühzeitige Entnahme aus dem Stock, Zusammenpanschen von Zuckern oder nachträgliches Trocknen des Honigs, was in anderen Länder, wie z.B. China, gang und gäbe ist, ist strikt verboten.
Eine schöne Dokumentation zur “Handwerkskunst” des Imkers findet sich bei der ARD.
Was ist drin im Honig ?
Neben verschieden Zuckern bringen unsere Bienen beim Trocken und Ein-/Umlagern im Stock auch Enzymen in den Nektar ein. Das Trocken erreichen die Bienen durch das Zuwedeln mit den Flügeln von trockener Luft, die Feuchtigkeit aus dem Honig aufnehmen kann. Ist die Luft dann mit Feuchtigkeit gesättigt, ventilieren die Bienen sie hinaus und ziehen wieder trockene Luft in den Stock
Der Wassergehalt im Honigglas darf laut “Deutscher Honigverordnung” nicht größer wie 20% sein. Ist der Honig in ein D.I.B.-Glas abgefüllt, darf der Wassergehalt sogar nur 18% betragen. Denn der Deutsche Imkerbund gibt hier noch schärferer Regeln vor, wenn man seinen Honig als “Echter Deutscher Honig” im D.I.B.-Glas verkaufen möchte. Und das gilt nicht nur für den Wassergehalt.
Die Zusammensetzung des von den Bienen gesammelten Nektars hängt übrigens von der Pflanzenart und den Umweltbedingungen während der Blüte (z.B. Wasserversorgung, Sonnenlicht, Bodenverhältnisse) ab. Der Wassergehalt im Nektar liegt zwischen 40% und 70%.
Wenn man sich den Unterschied zwischen Wassergehalt im Nektar und dem “fertigen” Honig in den Honigwaben unserer Bienenstöcke verdeutlicht, sieht man welche Arbeit unsere Bienen leisten. Ganz abgesehen davon, dass der Nektar von der Blüte ja auch in den Bienenstock muss.
Honigsorten
Reiner Sorten-Honig, wie z.B. Lindenhonig, Löwenzahnhonig, u.a. müssen zum überwiegenden Teil aus dem Nektar der jeweils angegebenen Pflanze bestehen. Überwiegend deswegen, weil es sich schlichtweg nicht kontrollieren lässt, wo unsere Bienen sonst noch sammeln. Selbst wenn es eine Möglichkeit gäbe (es gibt keine ;)), den Honig irgendwie nach Blütenart zu trennen, dürfte man es ohnehin nicht. Denn nachträglich bearbeiten darf man Honig ja nicht.
Frühjahrshonig besteht oft zu großen Teilen aus Raps-Blütennektar, ist sehr hell und kristallisiert nach der Honigernte recht schnell aus. Die Honig-Ernte, also die Entnahme der Honigwaben aus dem Stock und das folgende Ausschleudern der Waben, geschieht meist Mitte Mai. Erste Honiggläser kommen dann Anfang/Mitte Juni in den Verkauf.
Auch wenn man große Flächen an Raps-Feldern in unserer Umgebung sieht, muss es zusätzlich ausreichend warm sein (>20°), damit der Raps überhaupt ordentlich Nektar abgibt. Das gilt übrigens mit anderen Parametern, wie Temperatur, Tageszeit, u.a., für die meisten Pflanzen.
Blütenhonig kann Nektar aller Blüten in der näheren Umgebung unserer Bienenstöcke enthalten und wird erst Mitte Juli geerntet.
Waldhonig besteht zum überwiegenden Anteil nicht aus Blütennektar, sondern aus Honigtau. Durch die hierin enthaltenen Zuckerarten kristallisiert er wenig bis gar nicht und bleibt ganz klar und flüssig.